Charles Alfred Bazin, viel gespielter französischer Cellobogen

Ein Cellobogen von Charles Alfred Bazin gehört allein wegen seiner Herkunft zu den feinen Raritäten des französischen Streichbogenbaus im 20. Jahrhundert. Die hier angebotene Arbeit der 1950er/1960er Jahre steht für die konsequente Ausrichtung Alfred Bazins an einem höchst anspruchsvollen Kundenkreis seit der Wiedergründung seiner Werkstatt nach dem Zweiten Weltkrieg.

Mit Charles Alfred Bazin (1907–1987), dem letzten Meister aus der großen Bogenmacherdynastie Bazin, kommt die Geschichte dieser einflussreichen Familie zu ihrem Ende – doch keineswegs als eine Erzählung des Niedergangs, sondern der Rückbesinnung auf Individualität, Stil und musikalische Qualität. Schon in der Zwischenkriegszeit, als Mitarbeiter seines Vaters Charles Louis Bazin, interessierte sich Alfred Bazin vor allem für erstklassige Arbeiten aus wertvollen, handverlesenen Materialien – und machte diesen Anspruch mit der Neugründung seiner Werkstatt im Jahr 1945 und der 1952 erfolgten Übernahme des väterlichen Ateliers zum Konzept, indem er keine Auftragsarbeiten für Geigenbauer mehr übernahm und sich auf die Zusammenarbeit mit einem kleinen, exklusiven Kundenkreis konzentrierte. So lässt auch dieser Cellobogen eine intensive, wahrscheinlich professionelle Nutzung durch seine Vorbesitzer erkennen, durch die mit größtem Respekt ausgeführte Reparaturen an der Daumenstelle und oberhalb des Frosches sowie ein Austausch von Frosch und Beinchen nötig wurden. Der Original-Stempel „Charles Bazin – France“ und ein Zertifikat des renommierten Experten Jean-François Raffin belegen die Herkunft dieses erstklassigen Alfred Bazin Cellobogens, der sich nach einer sorgfältigen Durchsicht in unserer Werkstatt in bestem, sofort spielbereitem Zustand befindet. Seine kräftige, feine runde Fernambuk-Stange bietet Berufsmusikern vorzügliche Spieleigenschaften für den universellen Einsatz und zeichnet sich durch einen großen, kraftvollen und strahlenden Klang aus.