Cristiano Ferrazzi, Verona: Italienische Violine, op. 120
Der kraftvolle, große, unverkennbar italienische Klang dieser jungen italienischen Violine und ihre wunderschön gemaserten Tonhölzer stellen Cristiano Ferrazzi als einen zeitgenössischen „liutaio“ aus der Musikstadt Verona vor, der fraglos zu den interessantesten Geigenbauern unserer Zeit gehört. Cristiano Ferrazzi begann seine Ausbildung zunächst bei Bruno Montagne und Guy...
Der kraftvolle, große, unverkennbar italienische Klang dieser jungen italienischen Violine und ihre wunderschön gemaserten Tonhölzer stellen Cristiano Ferrazzi als einen zeitgenössischen „liutaio“ aus der Musikstadt Verona vor, der fraglos zu den interessantesten Geigenbauern unserer Zeit gehört. Cristiano Ferrazzi begann seine Ausbildung zunächst bei Bruno Montagne und Guy Coquoz, zwei herausragenden Vertretern ihrer Zunft, in deren Werkstätten sich die Linien bedeutender europäischer Geigenbautraditionen vereinen. So stehen beide Lehrer Cristiano Ferrazzis für die neue Cremoneser Schule, als Vertreter der Generation, die unter Gio Batta Morassi und Francesco Bissolotti auf höchstem Niveau ausgebildet wurde. Während Montagne anschließend bei Mario Gadda tiefer in die italienische Tradition seines Handwerks eintauchte, zog es den Schweizer Coquoz nach Paris – wo er seiner doppelten Leidenschaft für den barocken Geigenbau und exzellente, innovative Arbeiten der Gegenwart nachgeht. In diesem denkbar weit aufgespannten Horizont setzte Ferrazzi seine ersten Schritte, um in den 1980er Jahren dann, dem Vorbild seiner Lehrer folgend, selbst nach Cremona zu gehen. Dort absolvierte Ferrazzi zunächst die reguläre Ausbildung an der berühmten Geigenbauschule – und reifte anschließend bei Morassi und Giovanni Lucchi zu einem vielseitig geschulten jungen Meister, der 1989 sogleich den dritten Platz beim renommierten Nationalen Geigenbauwettbewerb in Baveno gewann. Das reiche Beziehungsgeflecht, in dem Ferrazzi seit dem ersten Tag seiner Laufbahn steht, artikuliert sich auf besonders sprechende Weise in dem Geigenbogen, mit dem diese Violine über viele Jahre von einem professionellen Musiker gespielt wurde: Ein goldmontiertes Meisterwerk von Johannes S. Finkel, dem großen, sächsisch-schweizerischen Bogenmacher – und Lehrer von Cristiano Ferrazzis Lehrer Giovanni Lucchi. Vor diesem Hintergrund erstaunen die vollendete handwerkliche Qualität der hier angebotenen Geige und ihr edler, selbstbewusster Stil keineswegs. Nach dem virtuosen Geschmack der besten italienischen Meister inszeniert Ferrazzi mit dem einteiligen Boden dieser meisterhaften Guarneri-Interpretation die ausnehmend schöne, fließende Flammung eines seltenen, erstklassigen Ahorns, indem er zwei Asteinschlüsse nicht umgeht, sondern in die Gestaltung einbezieht. Kaum weniger markante Akzente setzt die mitteljährige Fichte der Decke, deren Maserung dem dunkelbraunen Öllack eine feine Struktur verleiht, abgerundet durch ein natürliches, leichtes Craquelé. Eine eindrucksvolle Probe seiner Schnitzkunst gibt Cristiano Ferrazzi mit den harmonischen Proportionen der imposanten, tief gestochenen Schnecke. Mehrere Brandstempel und ein Originaletikett belegen die Echtheit dieser Geige, die als op. 120 im Jahr 2001 gebaut wurde und zu den reifen Arbeiten Cristiano Ferrazzis gehört – und sich nach einer gründlichen Prüfung und Aufarbeitung durch unsere Geigenbauer in bestem, sofort spielfertigem Zustand befindet. Mit diesem Instrument ist Ferrazzi eine moderne, zeitgemäße Auslegung des legendären, kraftvollen Guarneriklanges gelungen, dessen perfekt ausgeglichener, strahlender Charakter mit tragender Kraft höchste Ansprüche erfüllt. Diese Violine verdiente nach unserer Aufarbeitung die Empfehlung eines professionellen Violinisten, Mitglied der 1. Violinen der Münchner Philharmoniker.
- Geige von Mario Gadda, Scarampella Modell
- Moderne Cremoneser Geige von Daniele Scolari
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- Numero di inventario
- 5090
- Liutao
- Cristiano Ferrazzi
- Origine
- Verona
- Anno
- 2001
- Suono
- radiante, potente
- Lunghezza della cassa
- 35,6 cm