Interessante antike Violine von Johann Christoph Merz jun., Klingenthal 1826
Diese alte Meistergeige aus Sachsen ist eine interessante, ausdrucksstarke Arbeit des Klingenthaler Geigenbauers Johann Christoph Merz jun., dessen Biographie zu den Desideraten der instrumentengeschichtlichen Forschung gehört. So wenig über seine familiären Verbindungen und seinen handwerklichen Werdegang bekannt ist, so reif und profiliert ist sein persönlicher Stil, der sich in dieser...
Diese alte Meistergeige aus Sachsen ist eine interessante, ausdrucksstarke Arbeit des Klingenthaler Geigenbauers Johann Christoph Merz jun., dessen Biographie zu den Desideraten der instrumentengeschichtlichen Forschung gehört. So wenig über seine familiären Verbindungen und seinen handwerklichen Werdegang bekannt ist, so reif und profiliert ist sein persönlicher Stil, der sich in dieser Geige artikuliert und dabei seine Verwurzelung in der Klingenthaler Geigenbautradition keineswegs verleugnet. Während die spezifische Form der Oberbügel eine klare Bezugnahme auf das prägende Vorbild des historischen Meisters David Hopf darstellt, wird die exzellent geschulte, souveräne Hand von Johann Christoph Merz in den leicht schräggestellten F-Löchern sichtbar. Der wunderschön geflammte Ahorn des einteiligen Bodens steht für die reiche Erfahrung und das wohlsortierte Lager eines etablierten Meisters. In ihrem selten guten Erhaltungszustand – zu dem neben dem originalen Hals und dem Zettel ihres Erbauers auch einige kleinere Reparaturen und aussagekräftige Spielspuren früherer Besitzer gehören – repräsentiert diese feine antike Geige das individuelle Modell von Johann Christoph Merz mit eindrucksvoller Authentizität. Sorgfältig aufgearbeitet in unserer Fachwerkstatt erlaubt das außergewöhnlich klangschöne Instrument die musikalisch ergiebige Erkundung eines überraschend wenig bekannten Werkes, und überzeugt heutige Musiker mit dem hellen, aber angenehm warmen Klang seiner kraftvollen Stimme.
- Inventar-Nr.
- 4668
- Erbauer
- Johann Christoph Merz junior
- Herkunft
- Klingenthal
- Jahr
- 1826
- Klang
- reif und klar
- Bodenlänge
- 35,8 cm