John Betts - Umfeld/ Schule: Feine antike englische Geige um 1820
John Betts blickte auf ein beeindruckendes Lebenswerk zurück, als um das Jahr 1820 diese Geige entstand: Ein Instrument von ausdrucksstarker Persönlichkeit, das vermutlich von einem seiner Schüler gebaut wurde und den Einfluss von „Old John Betts“ auf den englischen Geigenbau reflektiert.
Am Anfang der Werkbiographie von John Betts steht seine Ausbildung bei Richard Duke,...
John Betts blickte auf ein beeindruckendes Lebenswerk zurück, als um das Jahr 1820 diese Geige entstand: Ein Instrument von ausdrucksstarker Persönlichkeit, das vermutlich von einem seiner Schüler gebaut wurde und den Einfluss von „Old John Betts“ auf den englischen Geigenbau reflektiert.
Am Anfang der Werkbiographie von John Betts steht seine Ausbildung bei Richard Duke, einem der angesehensten englischen Geigenbauer des 18. Jahrhunderts, der seine Kunst an nur drei Schüler weitergab: seinen Sohn Richard Duke (II), John Betts und dessen Neffen Edward Betts, der später in der Werkstatt seines Onkels arbeitete und gemeinsam mit ihm das große handwerkliche Erbe Dukes in der Familientradition der Betts bewahrte. Diese exzellente Reputation mag dazu beigetragen haben, dass John Betts stets hervorragende Geigenbauer wie Richard Tobin, Henry Lockey Hill und Mitglieder der berühmten Familie Panormo als Mitarbeiter verpflichten konnte. In diesem Umfeld erlesener Handwerkskunst entstand wenige Jahre vor John Betts Tod die hier angebotene Geige, eine Arbeit eines seiner Schüler oder eines anderen, der Tradition von John Betts verpflichteten Geigenbauers, die als würdige Repräsentantin des englischen Geigenbaus im frühen 19. Jahrhundert mit ihrer interessanten, stilvollen Ästhetik ebenso überzeugt wie mit ihrem ausnehmend schönen Klang. Der leuchtende, goldbraune Lack lässt dank seiner hohen Transparenz auch feinste Details des eng geflammten Ahornbodens erkennen und die geschwärzten Ränder der kleinen, hübsch gestalteten Schnecke runden die geschmackvolle Erscheinung dieser mit wenigen, ihrem hohen Alter angemessenen Restaurierungen sehr gut erhaltenen Violine ab. Nach einer gründlichen Durchsicht und Aufarbeitung in unserer Werkstatt wurde sie von einem professionellen Violinisten geprüft, der sich von dem Farbenreichtum, der Strahlkraft und der Reife ihres kräftigen, warmen Klanges begeistert zeigte.
- Inventar-Nr.
- 5802
- Erbauer
- John Betts circle
- Herkunft
- England
- Jahr
- circa 1820
- Klang
- warm, ausgereift, strahlend, kräftig, farbenreich
- Bodenlänge
- 35,3 cm