Feine Mittenwalder Meistergeige von Anton Jais, c.1810 (Zertifikat H. Köstler)
In dieser feinen Mittenwalder Meistergeige vereint Anton Jais die ganze Reife, zu der seine Kunst in der spätesten Phase seines Lebenswerkes gelangt war. Die antike Ästhetik des stark ausgedunkelten, tiefroten Lackes stellt anspruchsvollen Musikern unserer Zeit ein großartiges Klanginstrument von einem bemerkenswerten Mittenwalder Geigenbauer des späten 18. Jahrhunderts vor.
...In dieser feinen Mittenwalder Meistergeige vereint Anton Jais die ganze Reife, zu der seine Kunst in der spätesten Phase seines Lebenswerkes gelangt war. Die antike Ästhetik des stark ausgedunkelten, tiefroten Lackes stellt anspruchsvollen Musikern unserer Zeit ein großartiges Klanginstrument von einem bemerkenswerten Mittenwalder Geigenbauer des späten 18. Jahrhunderts vor.
Als Zeitgenosse des großen Ägidius Klotz gehört Anton Jais zu den späten Repräsentanten des alten Mittenwalder Geigenbaus. Wie der ungleich bekanntere Klotz steht Jais für eine handwerkliche Tradition, die mit dieser Generation eine letzte Blüte erlebte, bevor sie vom rasch aufsteigenden „Verlegerwesen“ und schließlich der industriellen Musikinstrumentenproduktion weitgehend abgelöst wurde. Anton Jais ist in diesem Kontext nicht zuletzt deshalb besonders interessant, weil sein Stil einen persönlichen, von der einflussreichen Klotz-Tradition unabhängigen Charakter erkennen lässt. Seine Grundlage bildet unübersehbar das Violinmodell von Jakob Stainer, doch lässt Anton Jais stets einen starken Einfluss von Mathias Hornsteiner („Hofschmied“) erkennen, über dessen Gründe nur spekuliert werden kann. Diese feine Geige präsentiert sich mit ihren charakteristischen F-Löchern, der typischen Randarbeit und der spezifischen Ausarbeitung von Wirbelkasten und Schnecke unverkennbar als Arbeit von Anton Jais, die mit ausgesprochen wenigen Restaurierungen in einem – angesichts ihres hohen Alters – exzellenten Zustand erhalten geblieben ist. Interessante Spielspuren vollenden die wunderschöne Erscheinung des Lackbildes, das die Maserung der mitteljährigen Fichtendecke und des eng geflammten, zweiteiligen Ahornbodens geheimnisvoll akzentuiert. Dass Anton Jais zu den viel zu wenig bekannten Meistern der Mittenwalder Geigenbautradition gehört unterstreicht über alle ästhetischen Vorzüge dieser Geige hinaus ihr ausnehmend guter, kraftvoller Klang, der professionelle Spieler mit seiner Größe und Reife sowie dem singenden Charakter seiner strahlend klaren Höhen inspiriert. Für diese von unseren Geigenbauern durchgesehene und sofort spielfertige feine Violine gilt unsere Inzahlungnahmegarantie, in deren Rahmen wir den Kaufpreis früher bei uns erworbener Instrumente anrechnen.
- Inventar-Nr.
- 5697
- Erbauer
- Anton Jais
- Herkunft
- Mittenwald
- Jahr
- 1800/1810
- Klang
- groß, ausgereift, süss, vollmundig, kraftvoll, strahlende höhen
- Bodenlänge
- 35,5 cm