Interessante Barockgeige von Johann Georg Sandner, Schönbach

Die Authentizität dieser Schönbacher Barockgeige von Johann Georg Sandner – mit originalem Hals, Bassbalken und furniertem Griffbrett – ist ein seltener Glücksfall, wie auch ihr voller, klarer und warmer Klang.

Selten bleibt eine Barockgeige in einem so umfassenden Originalzustand erhalten wie diese Violine von Johann Georg Sandner, deren nicht angeschäfteter Hals, das mit Furnier belegte Griffbrett und der Bassbalken noch authentisch von der Hand ihres Erbauers stammen. Als Mitglied einer großen Familie von Geigenbauern in der nordböhmischen Instrumentenbaustadt Schönbach bei Eger steht Johann Georg Sandner für den handwerklich orientierten Geigenbau in einer Zeit, in der die Manufakturfertigung ihren beispiellosen Aufschwung erlebte und den böhmisch-sächsischen Musikwinkel zu einer globalen Produktionsstätte von Geigen und anderen Instrumenten werden ließ. Vor diesem Hintergrund erscheint diese Barockgeige als ausnehmend klangschöne Demonstration traditioneller Standards, die Johann Georg Sandner mit reifer Souveränität beherrschte. Die fein- bis mitteljährige Maserung der Fichtendecke und die wunderschöne Flammung des einteiligen Ahornbodens – umrahmt von einer makellosen Randeinlage – lassen die hervorragende Qualität der verwendeten Tonhölzer und ihrer sorgfältigen Ausarbeitung auf den ersten Blick erkennen. Das ausgesprochen geringe Gewicht des Instruments, angesichts dessen sein voller, starker Klang nicht überrascht, zeigt, wie sorgfältig und detailgenau Sandner gearbeitet und ein ausgezeichnet ansprechendes Instrument geschaffen hat, dessen Ton in gleichem Maße von angenehmer Wärme und luzider Klarheit ist. Dank ihres sehr guten, rissfreien Zustands mit einer kleinen Ergänzung am rechten F-Loch bietet diese komplett durchgesehene und vollständig für die barocke Spielweise eingerichtete Barockgeige musikalische Optionen, deren Reichtum und Authentizität von nur sehr wenigen alten Instrumenten erreicht wird.