Seltene französische Violine um 1850, nach François Chanot - Sammlerstück

Der Impuls, den François Chanot mit seinem avantgardistischen Entwurf gesetzt hatte, beschäftigte den französischen Geigenbau im 19. Jahrhundert über Generationen – wie diese seltene, um 1850 entstandene Violine zeigt.

Nach dem innovativen Geigenmodell von François Chanot wurde um 1850 diese interessante französische Violine gebaut, in der sich die kenntnisreiche und intensive Auseinandersetzung des unbekannten Geigenbauers mit Chanots 1817 patentiertem Entwurf niederschlägt. Ausgehend von der These, dass jede Ecke des Korpus die Schwingungseigenschaften des Instruments beeinträchtigt, hatte Chanot den an die Gitarrenform erinnernden Umriss entworfen, der bei der hier angebotenen Geige eine etwas weniger taillierte Ausführung erhalten hat. Die höchst eigenständige Interpretation der Chanot Geige artikuliert sich darüber hinaus in den klassischen F-Löchern, der nach vorn gerollten Schnecke und den akzentuierten Rändern. Die geschmackvolle, stilistisch eigenständige und äußerst sorgfältige Ausarbeitung dieser Violine lässt die Hand eines erfahrenen, gut etablierten Meisters erkennen, der für den einteiligen Boden fein geflammten Ahorn von selten zu findender Qualität und für die Decke edle, feinjährige Fichte verwenden konnte. Einzigartig wie ihre Erscheinung ist der Klang dieser in bestem Zustand erhaltenen und in unserer Werkstatt spielfertig hergerichteten Violine, der sich mit vorzüglicher Reife und Klarheit durch einen unvergleichlich silbrigen, an barocke Instrumente erinnernden Ton empfiehlt.