Feine Berliner 7/8 Geige, Oswald Möckel (Zertifikat Andreas Kägi)
Oswald Möckel und sein Sohn Otto Möckel genossen einen ausgezeichneten Ruf; sie galten im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert als die besten Geigenbaumeister Berlins. Die hier angebotene, seltene 7/8 Geige von Oswald Möckel lässt die künstlerische Handschrift ihres Schöpfers so deutlich erkennen wie nur wenige alte...
Oswald Möckel und sein Sohn Otto Möckel genossen einen ausgezeichneten Ruf; sie galten im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert als die besten Geigenbaumeister Berlins. Die hier angebotene, seltene 7/8 Geige von Oswald Möckel lässt die künstlerische Handschrift ihres Schöpfers so deutlich erkennen wie nur wenige alte Streichinstrumente. Unbeschädigt und mit einem handschriftlich datierten Zettel präsentiert sich die anno 1908 – also in einem der letzten Jahre vor Möckels Tod – entstandene Geige denkbar nahe an ihrem Urzustand. Ausgesucht schöne Tonhölzer von höchster Güte leuchten unter wunderbarem, goldgelbem Firnis, der für die Arbeiten Oswald Möckels charakteristisch ist. Der formschöne Korpus ist von etwas reduziertem Maß und daher für Spieler mit kleineren Händen vorzüglich geeignet. Dennoch offenbart das Instrument bei angenehm leichter Ansprache einen großen, tragenden Ton, der sich im differenzierten Spiel als hell, obertonreich und überaus modulationsfähig erweist. Oswald Möckel, 1843 in Carlsfeld im Erzgebirge geboren, erlernte sein Handwerk bei den Berliner Meistern Karl Grimm und G. Christian Adam; letzterer zählte ihn bald zu seinen besten Schülern. Möckel fertigte erlesene Kopien, vorwiegend nach antiken italienischen Vorlagen, die er jedoch stets in seinem eigenen, unverkennbaren Stil weiterentwickelte. Für seine Fähigkeiten als Restaurator und talentierter Bogenmacher wurde er ebenfalls hoch geschätzt. Seine eigene Berliner Werkstatt eröffnete er 1869; im selben Jahr wurde sein Sohn Otto geboren, der später bei seinem Vater in die Lehre gehen und zu einer prägenden Gestalt der deutschen Geigenbaugeschichte werden sollte: Sein berühmtes Lehrbuch „Die Kunst des Geigenbaus“ ist bis heute ein Standardwerk der Zunft. So ist die hier angebotene 7/8 Violine eine historische Trouvaille aus bestem Hause und ein Wegzeichen des Übergangs jener bedeutenden Werkstatt vom Vater auf den Sohn. Dieses reife Instrument, das mit seiner angenehm warmen, resonanten Stimme überzeugt, bieten wir nach einer gründlichen Durchsicht in unserer Fachwerkstatt sofort spielfertig an, mit einem Zertifikat des renommierten Berliner Experten Andreas Kägi.
- Numéro d'inventaire
- 3248
- Luthier
- Oswald Möckel
- Origine
- Berlin
- Année
- 1908
- Sonorité
- grand, mûri, résonant
- Longueur
- 34,8 cm